Der "Schotteplatz"
Mitten im Stock liegt der Rastplatz am Dreiländereck der ehemaligen Gemarkungen Ammenhausen, Dehausen und Rhoden in unmittelbarer Nähe des "Hochzeitbusches".
An diesem Platz führt der ehemalige „Postweg" vorbei, der vor mehr als 250 Jahre die beiden Schlösser Rhoden und Arolsen verband.
Vor mehr als 4 Jahrzehnten wurde dieser wunderschöne Platz ausgewählt von dem damaligen Revierinhaber a. D. Heinz Scharf, Amnmenhausen. Als Gedenkplatz an den ehemaligen Hau- und Lehrmeister Fritz Schotte aus Hörle der mehr als 50 Jahre im Revier Stock wirkte.
Dieser Platz, umrahmt mit einer Hainbuchehecke, mit Bänken und Tischen ausgestattet sowie einer ehemaligen Wetterschutzhütte für Waldarbeiter war in die Jahre gekommen. In der Vergangenheit Treffpunkt verschiedenster Menschen zur Jagd, Holzverkauf, Holzeinschlag und nicht zuletzt Rastplatz für Wanderer.
Mehr als 40 Jahre und den heutigen Ansprüchen nicht mehr ganz entsprechend, wurde dieser Platz grundlegend durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein renoviert. Der „Schotteplatz" bietet jetzt wieder einen beschaulichen Anblick und lädt Wanderer und Ruhesuchende zum Verweilen ein.
Am 4. Sept. 2009 fand eine erneute Übergabe an die Öffentlichkeit statt, an der neben dem Enkel mit Frau, einem Urenkel, Vertreter des Forstamtes, Ortsvorsteher, ehemalige Revierbeamte, frühere Waldarbeiter, ehemalige Mitarbeiter des Reviers und Helfer des Verkehrsvereines begrüßt werden konnten.
Geschäftsführer Schäfer begrüßte mehr als 25 Gäste und lies das Leben des Herrn Schotte Revue passieren.
Schotte war mehr als 24 Jahre Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Hörle, die nicht gerade mit Geld üppig ausgestattet war. Dennoch wurden in seiner Amtszeit die Bickeregulierung, Kanal, Wasserleitungs-, Wirtschaftswege-, Straßenbaumaßnahmen durchgeführt und vieles mehr. Nicht zu vergessen die Verbesserung der Straßenbeleuchtung, Gründungen von Abwasser- und Wasserbeschaffungsverbänden.
Für den Forst berichtete der ehemalige Revierförster Heinz Scharf, dass der Hau- und Lehrmeister Schotte in verschiedenen Prüfungsausschüssen aktiv und zugleich Vertrauter und rechte Hand des Revierförster war. Schotte war zuständig für die Jungkulturen, Einteilung von Arbeitsabläufen und Forstwirtschaftswegebau. Er hatte wesentlichen Anteil am Bau der Waldarbeiterausbildungsschule Rhoden unter der dem damaligen Forstamtsleiter Prof. Dr. Gläser.
Scharf führte aus, dass das Hauptgebäude der Waldarbeiterschule ehemals ein Gotteshaus werden sollte. Wegen Uneinigkeiten über Art und Umfang der Ausstattung sowie Nutzung durch die verschiedenen Kirchengemeinde kam dies aber nicht zum tragen.
Der damalige Forstamtsleiter Dr. Gläser hörte von diesen Fundus und reklamierte das Bauholz, organisierte den Abtransport und baute eine Waldarbeiterschule auf, die in den folgenden Jahren zu einer modernen Forstsschule ausgebaut wurde.
Diese Waldarbeiterschule in Rhoden war weit über die Grenzen Hessens bekannt, ja sogar bis nach Persien und weiteren Überseeländern.
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Sein Enkel berichtet, dass Opa noch weiter drei Brüder hatte, die damals alle an Diphtherie gestorben wären. Sein Opa habe eine kleine Landwirtschaft betrieben und die Natur und Wald sei sein Lebensinhalt gewesen.
Dem heutigen Benutzer wird Sitzgelegenheit mit Tisch geboten. Bei Regenwetter kann der Besucher die ehemalige Waldarbeiterschutzhütte , die originalgetreu wiederhergestellt wurde, benutzen.
Zum Schluss der Feier erinnerte Schäfer die Verantwortlichen von Politik und Verwaltung an ihre Verpflichtung zur entsprechenden Mittelbereitstellung zur Aufrechterhaltung und Unterhaltung von solchen Kleinodien. Vereine können nur Arbeitkräfte zur Verfügung stellen, jedoch keine Materialkostenübernahmen garantieren.
Die Gäste nahmen gerne die Gelegenheit war, die neu geschaffenen oder wiederhergestellten Aufenthaltsmöglichkeiten auszuprobieren und verweilten bei guten Gesprächen bis in den späten Abend.
Bilder rund um die "Neueröffnung"
Die ehemalige Waldarbeiterschule Rhoden
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